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Ausstieg aus dem Drama-Dreieck

Aktualisiert: 15. Sept. 2021

Bereit auszusteigen?


Durch Bewusstsein aussteigen

Die meisten Menschen wünschen sich ohne Konflikte auszukommen. Denn Konflikte brauchen Kraft und lassen ein (wenn man sie im Drama-Dreieck auslebt) ungutes Gefühl. Doch konstruktive Konflikte sind immer auch mit einem Wachstumspotential verbunden und daher sehr wertvoll.


Wenn wir nicht mehr nach einem Schuldigen suchen und viel mehr erkennen, was dieser Konflikt in uns auslöst, haben wir eine grossartige Möglichkeit zu wachsen und uns zu verändern.

Damit dieses Wachstum auch geschehen kann, müssen Konflikte ausserhalb des Drama-Dreiecks bewältigt werden.


Wie heisst es so schön: „Erkenntnis ist der beste Weg zur Veränderung.“ In dem du erkennst, welche Rolle du am ehesten einnimmst, bekommst du auch gleich die Möglichkeit aus dieser Rolle auszusteigen.


Hier ein paar Tipps zu jeder Position:



Position 1: Aus dem Täter wird der Konfrontierer/Verhandler


Den Täter aufdecken: - Fühle ich mich anderen gegenüber überlegen? - Dominiere ich den Anderen? - Geht es mir um die Sache oder will ich den anderen Angreifen? - Spüre ich gerade eine Angst? Wenn ja, welche? - Möchte ich dem anderen etwas beweisen?


Die Veränderung: Werden die obigen Fragen mit „Ja“ beantwortet, so befindet man sich in der Täterrolle. Um aus dieser aussteigen zu können, hilft es einen Schritt zurück zu machen und eine Angelegenheit auf der Sachebene zu regeln. Interessenskonflikte sollten dementsprechend auf einer Verhandlungsebene gelöst werden – immer mit dem Besterben, die Interessen der Anderen genauso miteinzubeziehen, wie die eigenen.


Die Vorteile: Nachhaltige Konfliktlösungen sind möglich. Die eigenen Qualitäten wechseln von Macht und Kontrolle zum angesehenen Fachkundigen. Das Selbstbewusstsein wird von anderen auch als solches positiv anerkannt anstatt als Grossspurigkeit und Arroganz abgetan zu werden.


Position 2: Vom Opfer zum Hilfesuchender/Problemlöser


Das Opfer aufdecken: - Fühle ich mich gleichwertig? - Weiss ich überhaupt genau, was ich will? - Will ich wirklich, dass sich etwas ändert? - Bin ich bereit, Tipps oder Hilfe anzunehmen? Oder gerate ich bei Hilfestellungen in eine Haltung von „der Andere hält mich jetzt für einen Idioten.“ oder „Das verletzt mich jetzt wirklich sehr.“ (um nur 2 Möglichkeiten zu nennen…)


Die Veränderung: Werden die obigen Fragen mit „Nein“ beantwortet, so befindet man sich in der Opferrolle. Um aus dieser Rolle aussteigen zu können, muss eine Bereitschaft zur Selbstverantwortung bestehen. Es sind nicht die anderen, die einen in die Opferrolle drängen. Man selbst begibt sich immer wieder dorthin und akzeptiert es auf gewisse Weise auch. Menschen in der Opferrolle haben oft ein Thema mit dem Selbstbewusstsein. Denn sie nehmen vieles persönlich anstatt sachlich. Aus diesem Grund dürfen diese Menschen versuchen, diese persönlichen Aspekte vorerst so gut es geht zur Seite zu schieben und erkennen, wo die sachliche Information liegt.

Die Vorteile: Wird nicht mehr als Fussabtreter gesehen, sondern als starke Persönlichkeit, die um Hilfe bittet. Fühlt sich nach Ablehnung nicht persönlich angegriffen sondern sucht nach Alternativen. Kann selbständig handeln, fühlen und denken – und weiss dies auch! Aus Unterlegenheit wird Gleichgestelltheit


Position 3: Vom Retter zum Unterstützer/Coach


Den Retter aufdecken: - Kann es sein, dass ich nur auf der emotionalen Ebene helfe? - Überschreite ich meine Kompetenz, wenn ich für den anderen eintrete? - Hab ich überhaupt Ressourcen um zu helfen? (z.B. genügend Zeit oder Geld) - Kann ich etwas Sachliches zum Thema beitragen? - Was erwarte ich mir von meinem Gegenüber, wenn ich geholfen habe?


Die Veränderung: Werden die ersten drei Fragen mit „Ja“ beantwortet, so ist die Chance gross, dass man sich in der Retterrolle befindet. Um aus dieser Rolle aussteigen zu können, muss man sich bewusst machen, dass auch Helfen ein Übergriff und dominierend sein kann. Es hilft sich selber immer wieder zu fragen: kann und will ich jetzt wirklich helfen? Warum genau möchte ich helfen? Wurde ich explizit (direkt) um Hilfe gebeten oder übernehme ich etwas, um das ich nicht oder nur implizit (indirekt) gebeten wurde?


Die Vorteile: Kann ohne schlechtes Gewissen nein sagen. Hilft um zu helfen und nicht um sich selber grösser zu machen. Die Hilfe ist authentischer und wird gerne angenommen. Oft kommt die Hilfe aus einer „Experten-Rolle“ – Ich kann etwas gut und darum werde ich um Hilfe gebeten. Weniger Frust und Energieverlust durch gezieltes helfen, für das das Gegenüber oft auch dankbar ist.


Dies sind ein paar Ansätze, die helfen aus den bestimmten Rollen auszusteigen. Unsere Muster sind jedoch stark eingelebt und brauchen etwas Liebe und Geduld, bis sie auch nachhaltig verändert werden können. Daher gilt: kein Frust, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Gut Ding will Weile haben…


In dem Sinne: viel Geduld beim Üben und viel Spass mit den neuen Mustern.


Herzliche Grüsse

Jasmin

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